Neue Architekturen für Enterprise Systems
Neue Architekturen für Enterprise Systems
In diesem Forschungsgebiet werden u.a. Fragestellungen bezüglich neuer Architekturen zur zeitnahen Informationsverarbeitung behandelt.
Gegenstand
Die Technologien zur Bewältigung der aus dem Forschungsgebiet der Digitalisierung resultierenden Herausforderungen sind vielschichtig. Es geht erstens darum, zeitnahe Informationen verarbeiten zu können (Dieser Aspekt ist insbesondere im Profilbildungsschwerpunkt „digital connected world“ virulent) und zweitens dem Big-Data-Phänomen dahingehend Rechnung zu tragen, dass deutlich mehr Daten gespeichert und verarbeitet werden müssen. So setzt beispielsweise die SAP aktuell unter dem Akronym Hana auf eine fundamentale Veränderung ihrer Software. Dabei kommen sehr unterschiedliche Konzepte zum Einsatz, die eine Abkehr von lange erfolgreich eingesetzten Entwicklungs- und Technologieprinzipien darstellen. Die neue Dominanz spaltenbasierter Datenbankmanagementsysteme, die datenbanknahe Entwicklung von Quellcode, die Speicherung der Daten „in memory“, die Aufgabe der paradigmatischen Trennung von OLAP und OLTP sind dabei die wesentlichen Änderungen, die aus theoretischer Sicht aber auch irritierend wirken. Warum wird die wohlformulierte relationale Theorie verlassen? Die Wissenschaft ist hier gefordert, die Entwicklungen in der Praxis kritisch zu beobachten, zu hinterfragen und zu analysieren und dabei vor allem den Einsatz von großen Systemen in Unternehmen zu fokussieren. Die heutige Forschung hat das Problem, dass mitunter „Spielzeugbeispiele“ betrachtet werden, die mit der realen Komplexität nichts mehr zu tun haben. Damit unterliegt die Forschung der Gefahr, dass die intendierten Anwendungen einer Theorie immer weniger mit den tatsächlichen Anwendungen in der Praxis korrespondieren